Das Thema Batterien für e autos und deren Produktion ist ein widersprüchliches Thema. Einerseits heißt es immer, dass asiatische Anbieter einen solchen technologischen Vorsprung haben und Stromspeicher so günstig herstellen können, dass sich eine eigene europäische Batterieproduktion nicht lohnt. Dies ist einer der Gründe, warum Bosch seine diesbezüglichen Bemühungen im Frühjahr 2018 eingestellt hat. Die Schwaben vermieden das finanzielle Risiko.
Auf der anderen Seite wird immer wieder die Bedeutung von Batterien für Elektrofahrzeuge erwähnt. Selbst die Autohersteller bezeichnen ihn als den wichtigsten Teil eines Elektroautos; nicht den Motor oder das Fahrwerk. Daher sollten Sie sich nicht zu sehr auf große chinesische oder koreanische Firmen verlassen, wenn es um Batterien geht. Deshalb findet allmählich ein Umdenken statt. Gemeinsam mit Unternehmen wie CATL, LG Chem oder Samsung und mit Unterstützung der Politik beginnt die europäische Automobilindustrie, eine Batterieproduktion in Europa aufzubauen. Vor allem Deutschland profitiert von dieser Entwicklung.
Porsche will Batterieproduzent werden. In der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” kündigte Vorstandschef Oliver Blume an, die VW-Tochter wolle im schwäbischen Tübingen eine Batteriefabrik bauen. Ziel ist es, Hochleistungsbatterien zu schaffen, die die Komponenten ergänzen, die Porsche von anderen Batteriewerken des Volkswagen Konzerns erhält. Dabei hofft der Hersteller auf finanzielle Unterstützung aus der Politik, die den Aufbau der Batterieproduktion in ganz Europa mit Milliardenbeträgen fördern würde.
Die Bauarbeiten wurden von Zeit zu Zeit aus verschiedenen Gründen unterbrochen, aber das Fabrikprojekt von Tesla in Glenhead macht immer Fortschritte. Inzwischen ist klar, dass auf dem Gelände bei Berlin nicht nur Autos, sondern auch Batterien gebaut werden sollen. Tesla-Chef Elon Musk hat versprochen, in Brandenburg die größte Batteriefabrik der Welt zu bauen. In einem ersten Schritt soll die Produktionskapazität in der Größenordnung von 100 Gigawattstunden pro Jahr liegen. Im Herbst 2020, so der erklärte Weltmeister, könnte es dann auf 250 Gigawattstunden ausgebaut werden.